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ANKE HELFRICH

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Music

CD You'll see

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Bei aller Jugend, dies ist schon so eine Art Bilanz für eines der großen neuen Talente des deutschen Jazz: Anke Helfrich's Debut "You`ll see"!

Studiert hat die Pianistin am "Hilversums Conservatorium" in Holland. Mit einem niederländischen Stipendium ging sie 1996 für ein halbes Jahr nach New York, nahm u.a. Unterricht bei Larry Goldings und Kenny Barron und spielte in Clubs und Cafes. Seit ihrer Studienzeit war Anke Mitglied in verschiedenen Bands z.b. Carolyn Breuer/Fee Claasen Quintet, Saskia Laroo`s Color, Irrational Logic (N.Y.), Jürgen Seefelder Quartett ect. Mit ihrer eigenen Band spielte sie Club- und Festivalgigs und hatte Radio- und TVaufzeichnungen in Deutschland, Spanien und der Türkei. Inzwischen gibt sie Workshops und Unterricht u.a. an der Hochschule Mannheim. Seit der Gründung Ihres Trios Mitte 1996, hat Anke Helfrich zwei bedeutende, heiß umkämpfte Preise gewonnen: die "European Jazz Competition 1996" in Leverkusen und den "Hennessy Jazz Search 1998" in München.

Die Frucht all dieser Erfahrungen liegt nun in dieser runden, vielseitigen Produktion vor, in der Anke Helfrich mit Humor, gelegentlichen programmusikalischen Akzenten und blendendem Handwerk die Traditionen des integrierten Klaviertrios pflegt. Eckige Bebop-Phrasen des verehrten Thelonious Monk, die verbindliche Lyrik von Bill Evans, Erinnerungen an das Stride-Piano der dreißiger Jahre in "Pannonica", schrille Dissonanzen zur Darstellung der Großstadthektik in "Upper Westside"( in New York wohnte sie eine Zeitlang neben einer Feuerwehrausfahrt), den "New Orleans Groove" in "You`ll see", Bluesfeeling, noble Balladen, die nie in die Beiläufigkeit von Hotel-Entertainment abgleiten, und vitaler Swing -aus all dem setzt sich Anke Helfrich's Musik zusammen.

Johannes Weidenmüller ist der weltläufig erfahrene Bassist, der bei Dave Holland, Cecil McBee und anderen studiert hat. Er spielte mit Kenny Werner, Hank Jones, Joe Lovano, Joshua Redman ect., und unterrichtet an der New Yorker "New School of Music". Er ist ein kammermusikalisch kontrollierter Begleiter und Solist ohne alle eitle Geschäftigkeit.

Jochen Rueckert ist der Shooting Star der deutschen Jazzszene schlechthin. Vielfach mit Preisen bedacht, ist der erst 24 jährige gefragt wie kaum ein anderer deutscher Schlagzeuger vor ihm. Seine Bewältigung von struktureller und stilistischer Herausforderung belegt eine extravagante Intelligenz.

Mit der Verpflichtung von Mark Turner für drei Stücke, hat Anke Helfrich ein grandioses Gespür für ein in Deutschland noch weitgehend unbekanntes Talent bewiesen. Turner gilt Insidern als einer der interessantesten neuen Tenorsaxophonisten, deshalb nämlich, weil er nicht aus dem Einflußbereich von Michael Brecker kommt, sondern ein spannendes Wechselspiel zwischen kühl-abstraktem, an Warne Marsh erinnernden Melodiefluß und der Warmblütigkeit eines Ben Webster praktiziert.

Ulrich Olshausen